Die Wetterprognose für die nächsten Tage sieht nicht gut aus und daher entscheiden wir uns, heute den Rückweg nach Wendtorf anzutreten. Am Morgen haben wir um die 3 Bft., später soll der Wind auf bis zu 5 Bft. zunehmen, natürlich wieder mit Schauer- und Gewitterböen.
Den Gewittern können wir heute entkommen, einzig vor Wendtorf zieht eines von der Kieler Förde herüber. Das wettern wir unter Deck ab, bevor wir in den Hafen einlaufen.
Das Fazit dieses Urlaubs: Wir haben viel gesehen, auch wenn wir das Ziel Kopenhagen nicht erreicht haben.
Es war geplant über Ostern nach Marstal zu fahren. Leider ist meine Tochter krank geworden und so wurde daraus leider nichts. Immerhin bin ich trotzdem noch zwei Tage zum Segeln gekommen.
Am Karfreitag hat sich das Wetter nicht von seiner besten Seite gezeigt. Aber Wind ist da und das ist doch die Hauptsache. Also Leinen los und raus auf die Ostsee! Gleich nach dem Ablegen haben sich die Wolken für einen kräftigen Schauer geöffnet. Meine Begeisterung darüber hält sich allerdings in Grenzen. Zum Glück hat sich Petrus dann doch noch anders überlegt und das war es dann auch mit Regen.
Der Samstag bringt dann endlich richtiges Segelwetter. Ein strahlend blauer Himmel und gute 3 Bft. Wind sind genau richtig. Man merkt das es noch früh in der Saison ist, für so ein tolles Wetter ist die Kieler Förde recht leer. Das wird im Sommer schon ganz anders aussehen. Ich beschließe heute mal nach Damp zu segeln, dafür ist der NNE genau richtig. Es geht mit fast 6kn flott am Leuchtturm Bülk und der Eckernförder Bucht vorbei und macht richtig Spaß. Die Ostsee ist schon was anderes als die letzte Saison in Wedel. Die Fahrt zum Boot ist nun wieder etwas länger geworden, aber der Segelspaß ist hier doch ein ganz anderer. Es war eine gute Entscheidung nun wieder in Wendtorf zu liegen.
Vom Damp geht es dann wieder zurück nach Wendtorf, obwohl ich eigentlich lieber weiter segeln würde. Ich habe meiner Tochter aber versprochen am Ostersonntag zu Hause zu sein und das hat dann doch Vorrang.
Heute ist es nun soweit, es geht wieder zur Ostsee. Um 8.30 Uhr ist Hochwasser in Wedel und das ich genau der richtige Zeitpunkt um mit dem ablaufenden Wasser nach Brunsbüttel und dann in den NOK zu fahren.
Der Diesel springt nun an, auch wenn wir leider den Öldruckschalter überbrücken mussten. Leider macht dieser Alarm und ich musste einen neuen Schalter bestellen. Für die Überführungsfahrt muss es eben auch mal ohne gehen. Der Mechaniker hat den Öldruck mit einem normalen Manometer gemessen und dieser war mit 4 Bar im grünen Bereich.
Vor der kleinen Schleuse in Brunsbüttel heißt es erstmal eine knappe Stunde warten. Dann dürfen erstmal ein Kümo und ein Binnenschiff in die Schleuse bevor wir zwei Sportboote auch endlich rein dürfen. Um diese Jahreszeit sind noch recht wenig Sportboote unterwegs.
Eine Ölkontrolle am Motor erschreckt mich dann doch, es ist wieder Öl in der Bilge! Und genau aus diesem Grund war der Motor im Winterlager doch herausgenommen und überholt worden. Jetzt bin ich schon ein wenig sauer auf den Mechaniker, denn so habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich dachte jetzt wäre nun endlich Ruhe mit dem Motor. Sicherheitshalber bin ich dann im Kanal lieber mit dem Außenborder weitergefahren. Den habe ich im Kanal ja immer dabei und wie es sich gezeigt hat war das nicht die schlechteste Idee.
Um 21 Uhr Abends ist Büdelsdorf erreicht, von dort ist es nur ein kurzer Fußmarsch zur Tankstelle um zwei Kanister Super für den Außenborder zu besorgen.
Am Sonntag geht es dann weiter Richtung Kiel. Die Schleuse ist gerade offen als ich ankomme und so geht auch hier alles recht schnell. Neuerdings bezahlt man hier am Automaten und nicht mehr beim Schleusenmeister. Interessant finde ich das der Automat als Wechselgeld nicht nur Geldstücke sondern auch Scheine zurück gibt.
Die Sicht auf der Kieler Förde ist sehr schlecht und vor Laboe muss ich doch tatsächlich in die Karte schauen um den Kurs zur Tonne 4 zu bestimmen. Auch von dort aus ist die Ansteuerungstonne von Wendtorf nicht zu erkennen so das es weiterhin erforderlich ist das Kompass zu fahren.
Wendtorf ist noch recht leer, die meisten Boote liegen noch an Land. An unserem Steg sind gerade mal eine Hand voll Boote im Wasser. Aber die Hauptsache ist doch das ich es jetzt geschafft habe. Und das erste Mal auch einhand durch den NOK!
Nun ist es endlich soweit, wir haben Urlaub! Heute soll es nun los gehen, wir haben das Boot gestern für den Urlaub beladen und das hat bis auf kleinere Probleme auch gut geklappt. Dummerweise haben wir die Tasche von Celina zu Hause vergessen und so musste Yvonne nochmals los und die holen. Zwei Wochen ohne Wäsche geht natürlich nicht.
Der Wind ist schon recht kräftig mit 5-6 Bft. aus West. Und wir wollen nach Sønderborg. Na das wird schon klappen, ist ja nicht das erste Mal das wir bei solchen Bedingungen unterwegs sind.
Leider habe ich da wohl die Rechnung ohne Yvonne und Celina gemacht. Wir haben uns bereits eine gute Stunde durch die Grundseen vor Wendtorf gekämpft, aber die beiden wollen zurück in den Hafen. Habe noch vergeblich versucht zu erklären das es ja gleich besser wird wenn wir in tieferes Wasser kommen. Aber es nützt nichts, es geht wieder zurück. Und wieder durch die Grundseen, ich bin ja der Meinung das sich die beiden damit keinen Gefallen getan haben aber gut.
Zurück im Hafen und nach Studium der Großwetterlage haben wir dann beschlossen unseren Törn auf Morgen zu verschieben. Dieser Sommer zeigt sich irgendwie nicht von der Besten Seite.
Heute ging es nun zum ersten Mal in dieser Saison für einen kleineren Törn auf die Kieler Förde. Mit drei Windstärken aus Ost ging es auch sehr flott voran zur Eckernförder Bucht.
Die neue Rollanlage die ich bei Gotthard Yacht gewonnen habe funktioniert prima. Im Gegensatz zur alten Facnor Anlage bringt diese auch wesentlich weniger Gewicht aufs Rigg. Die massiven Alurohre des Profils sind für unsere Schiffsgröße schon etwas grenzwertig gewesen.
Außerdem gibt es nun eine 6:1 Großschot die zwar nicht unbedingt nötig gewesen wäre aber bei Starkwind schon große Vorteile bietet, da für das Groß keine Winsch vorhanden ist. Statt der Dirk kommt nun auch ein Rodkicker von Selden zum Einsatz. Gerade wenn ich Einhand unterwegs bin hat mich das Getüddel mit der Dirk schon immer genervt. Irgendwann vergisst man die doch durchzusetzen und wenn man dann das Großfall löst knallt der Baum wieder aufs Deck.
Es waren zwar nur 20sm aber immerhin ein Anfang für diese Saison.
Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen, die restliche Strecke ist nicht so lang und so geht es heute erst um 10 Uhr nach dem Frühstück los.
Ich habe den Motor nochmal überprüft und die Kappe über dem Kurbelwellenaustritt nochmal mit selbstverschweißenden Isolierband abgedichtet. Das ist wirklich praktisch, im Gegensatz zu normalen Klebeband vulkanisiert dieses und ergibt es feste Dichtung.
Um 14.30 Uhr erreichen wir die Schleuse Holtenau und müssen noch etwas warten bis es in die alte Nordschleuse geht. Bereits in der Schleuse mache ich alle Segel klar damit wir nach dem Schleusen gleich die Segel setzen können.
Als sich die Schleusentore öffnen kann man die Ostsee schon riechen. Einfach herrlich nach dem muffigen Geruch von Elbe und NOK nun wieder diese salzige Luft in der Nase zu haben. Die Segel gehen hoch und wir kreuzen gegen den Wind bis Laboe.
Yvonne friert langsam und ihr Magen macht sich negativ bemerkbar. So kommen die Segel nun doch wieder runter und es geht das letzte Stück unter Motor weiter.
In Wendtorf geht es dann wieder in unsere Box und wir sehen auch schon einige bekannte Boote wieder.
Nach dem schönen Tag in Damp lassen wir es heute ruhig angehen. Gegen Mittag ist Essen im Hafenbistro angesagt. Nichts besonderes aber hier hat man einen sehr schönen Ausblick auf den Strand. Am späten Nachmittag geht wieder zurück nach Wendtorf. Das Wetter ist leider etwas bedeckt aber das tut unserer Stimmung keinen Abbruch.
Celina steht an der Pinne und ich bin richtig stolz auf sie wie gut sie das doch schon meistert. Segeln ist immer noch nicht so ihr Ding, sie mag es nicht wenn das Boot sich auf die Seite legt. So fahren wir trotz guten Windverhältnissen unter Motor nach Wendtorf.
Zwischendurch ist dann Diesel nachtanken angesagt, mit unserer Schüttelpumpe ist das aber selbst bei Wind und Welle kein Problem. Mit Trichter und Kanister möchte ich nicht hantieren, da geht zu schnell etwas daneben.
Gegen Abend wird es dann etwas kühl und liegen beide in eine Wolldecke gehüllt im Cockpit. So geht es an der Kieler Förde vorbei rüber nach Wendtorf. Kurz vor dem Passieren des Fahrwassers kommt von hinten ein Motorboot mit hoher Geschwindigkeit angebraust. Obwohl gerade ein Kümo zum Kanal fährt quert der Skipper knappe 50m vor dem Bug des Kümos das Fahrwasser. Mutig, mutig… Wir reduzieren lieber unsere Geschwindigkeit und passieren gemütlich am Heck des Kümos.
Die weitere Ansteuerung nach Wendtorf verläuft dann wie gewohnt recht unspektakulär.
Heute geht es zurück nach Wendtorf. Es sind zwar immer noch 5-6 Bft. aus West bis Südwest angekündigt, aber Raumschots ist das ja kein Problem. Und wer weiß wie das Wetter morgen wird, also lieber jetzt los.
Um 10.00 Uhr heißt es Leinen los und es wird ein toller Törn. Der Wind weht kräftig wie angekündigt, aber das Boot läuft super bei solchen Bedingungen. Die Logge geht bis über 7kn, das Boot surft nur so über die Wellen. Cool 😀
Ich nutze dieses tolle Wetter aus um den ganzen Tag auf der Kieler Förde zu segeln, es sind einfach traumhafte Bedingungen und das muss man doch ausnutzen bevor der Urlaub zu Ende geht.
Alles in allem war dieser erste Urluab doch sehr durchwachsen. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen die dänische Südsee abzusegeln. Bei dem unsicheren Wetter hat es dann nur bis Bagenkop und Marstal gereicht. Eigentlich schade und wir waren doch etwas enttäuscht. Hoffentlich wird es im nächsten Sommerurlaub besser, solche großen Törns sind ja leider am Wochenende nicht drin.
Für heute hat der Wetterbericht weniger Wind und Regen angekündigt. Und vor allem soll der Wind nun aus NW mit 4-5 kommen und nicht mehr aus südlichen Richtungen. Wir haben beschlossen nun gleich Richtung Kiel zu fahren, denn bei so einem Wetter macht Urlaub keinen Spaß.
Um 9.30 Uhr geht es los, wir verlassen Marstal und setzen nur die Genua. Auch so machen wir Raumschots gute 6,5kn. Wir haben wohl den Startschuß gegeben, hinter uns scheint sich ganz Marstal auf den Weg zu machen und die Flucht richtig Süden anzutreten.
Der Seegang und der Wind nehmen stetig zu und beim Leuchtturm Kiel zeigt die Windmessanlage bereits 42kn an. Die Wellenhöhe beträgt geschätzte 3m. Hoffentlich bekommen wir vor Wendtorf nicht noch heftige Grundseen. Aber die Befürchtung war unbegründet, wir kommen gut in den Hafen rein. Der Wasserstand im Hafen ist extrem gestiegen, das Wasser steht schon fast bis zum Steg hoch.
Wir beschließen unseren Urlaubstörn erstmal abzubrechen denn bei so einem Wetter wollen wir jetzt nur noch nach Hause.
Nun steht unser erster Urlaubstörn auf dem Programm. Meine Frau hat fleißig gepackt und ich frage mich ob wir einen Urlaubstörn oder eine Weltumseglung vorhaben. Der Kombi ist bis unters Dach voll und ich frage mich wo wir das alles verstauen sollen. Aber gut, es ist der erste gemeinsame Urlaubstörn und ich sage erstmal nichts. Am Hafen angekommen heißt es erstmal alles ausladen und zum Boot schleppen. Damit sind wir bereits eine gute halbe Stunde beschäftigt. Ich sehe schon die Blicke der Stegnachbarn. Die denken wahrscheinlich das wir diesen Sommer einmal rund Ostsee machen wollen.
Ich habe mich entschieden mich nur um das technische Equipment zu kümmern und meine Frau einräumen zu lassen. Schon nach kurzer Zeit sehe ich ihre verzweifelten Blicke und kann mir ein Grinsen irgendwie nicht verkneifen. Am Ende tragen wir so einiges an Gepäck wieder zurück ins Auto 😀 Man lernt einfach nur aus Erfahrung und besser so als wenn ich vorher etwas gesagt hätte.
Wir verbringen heute eine Nacht in Wendtorf und morgen gehts dann los in Richtung Fehmarn. Haben uns dort mit Freunden verabredet die ebenfalls mit ihrem Kind dort sind. Geplant ist ein oder zwei Tage in Burgtiefe zu verbringen.