Abendlicher Solotörn

Der Übeltäter des Ölverlustes scheint identifiziert zu sein: Am Schlauch des Ölausgleichsbehälters der Wellendichtung tritt Öl aus. Habe das jetzt mit selbstverschweißenden Isotape abgedichtet.

Das soll mich jetzt aber nicht stören, heute will ich endlich segeln!

Genauso habe ich mir das immer vorgestellt, 3-4 Bft. Wind auf der Außenförde und ich alleine mit dem Boot unterwegs. Da kann es auch mal etwas sportlicher zu gehen und niemand beschwert sich über zu viel Lage 😉

Außerdem ist dies die richtige Gelegenheit um sie Segeleigenschaften einmal unter idealen Bedingungen auszuprobieren. Und die sind durchaus gut wie ich feststellen konnte. Bedingt durch das flache Unterwasserschiff und das breite Heck bekommt man das Boot sogar wie eine Jolle ins Gleiten. So sind sogar echte 8 Knoten drin gewesen.

So ging es immer zwischen der Ansteuerungstonne von Wendtorf und dem Leuchtturm von Heidkate immer hin und her. Ein schöner Törn bis in die Abenddämmerung, einfach traumhaft.

 

 

 

 

 

Segeln vor Wendtorf

Die Wettervorhersage für heute sagt gutes Segelwetter voraus. Kiel Leuchtturm meldet SE 3-4 und später 4-5. Wenn es stärker wird können wir uns ja in die Innenförde verholen. Immerhin sind Yvonne und Celina noch nicht so seefest.

Die morgendliche Ölstandskontrolle war ok, aber trotzdem war wieder frisches Öl in der Bilge. Schon seltsam…

Um 10 Uhr sind wir dann ausgelaufen in Richtung Kiel Leuchtturm. Der Wind war draußen doch etwas stärker als angenommen und wir hatten eine mäßige Dünung von einem 3/4 Meter.

Gegen 13 Uhr haben wir den Törn abgebrochen da Celina etwas Angst aufgrund des starken Windes und der Wellen bekommen hat. Das ist alles Neuland für sie und man soll es dann am Anfang nicht übertreiben. Also wieder zurück nach Wendtorf.

Der Ölverlust scheint nicht zugenommen zu haben, das muss aber weiterhin beobachtet werden.

Gegen Abend hatten wir einen herrlichen Sonnenuntergang in Wendtorf.

Endlich im Wasser!

Nun ist es endlich geschafft und unser Boot schwimmt wieder in der Ostsee. Das erste mal das es unseres ist und auch mit seinem neuen Namen.

Am Freitag wurde das Kranen leider drei Boote vor uns abgesagt, da der Kran auf Notausgang ging. Sein Windmesser hat oben am Ausleger 10 Bft gemessen, unten hatten wir immer noch 8 Bft. Das Kranen wurde auf Samstag 7.30 Uhr verschoben. Um mir die Fahrerei zu ersparen habe ich die Nacht auf dem Boot verbracht. Der Wind pfiff mir um die Ohren aber ich habe trotzdem gut geschlafen. So hatte ich mir die erste Nacht auf dem eigenen Boot nicht vorgestellt.

Samstag hat das Kranen ohne Probleme geklappt, der Wind war wie weggeblasen und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Beim Mast stellen gab es ein paar kleinere Probleme. Erstmal fehlte der Bolzen für die Rollreffanlage. Also haben wir einen Bolzen von einem Oberwant genommen. Den fehlenden Bolzen hab ich mir später besorgt und montiert. Allerdings hat der Windex wohl eine Leine abbekommen. Er steht jetzt recht sportlich mit einem Winkel von etwa 15° zwischen den Fähnchen. Da muss ich wohl nochmal in den Mast… Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich die vergessenen Flaggenleinen in die Saling einfädeln…

Den Samstag habe ich alleine mit dem Aufriggen verbracht und bei der Gelegenheit auch die Schoten ausgetauscht. Alleine ist das schon etwas langwierig gewesen. Es fehlt immer irgendwo eine Hand. Nachdem die Rollgenua und das Groß aber angeschlagen waren konnte ich mich endlich um den Kleinkram kümmern. Funktioniert das neue Anker- und Toplicht ? Ich hatte vorher an Land nochmal alles getestet, sollte also kein Problem sein. Denkste, das Topplicht funktioniert aber das Ankerlicht leider nicht. Also Fehlersuche… Das Kabel im Mast ist okay, der Fehler liegt irgendwo zwischen der Trennnstelle unter Deck und dem Schaltpaneel. Darum kümmere ich mich nächste Woche, wichtiger ist ja eh das Topplicht.

Am Sonntag Vormittag ging es zur Überführung von Kiel-Schilksee zur Marina Wendtorf bei schönstem Wetter aber wenig Wind. Kaum aus Schilksee raus haben wir die Segel gesetzt. Nach kurzer Zeit hat der Wind komplett abgeflaut. Wir haben die Segel geborgen und sind den Rest der Strecke motort. So konnten wir gleich einmal testen wie sich das Boot unter Motor fährt. Hmm, eigentlich wollten wir doch segeln…

Das erste Anlegemanöver hat gleich auf Anhieb geklappt. Wir liegen römisch-katholisch in der Box. Der Bugkorb ist einfach großer Mist, da dieser keinen Durchstieg und auch kein Trittbrett hat. Für unsere 6-jährige Tochter viel zu gefährlich. Da muss sich mir nochmal etwas überlegen.

Bei der Kontrolle der Bilge musste ich feststellen das die ganze Motorbilge mit Öl geflutet war. Wo kam das her ? Der Motor sah trocken aus und das Öl war hell und nicht schwarz. Mein Blick fiel auf den leeren Behälter für das Öl der Wellendichtung. Schnell alle Bodenbretter hochgenommen und die Wellendichtung kontrolliert. Der Simmerring in der Wellendichtung der zum Getriebe zeigt war raus und lag auf der Welle!! Wie konnte das passieren ? Ich hatte die Welllendichtung doch extra zur Wartung gegeben und neue Simmerringe einsetzten lassen. Habe nun den Simmerring wieder reingedrückt und mir im nahegelegenen Skippershop eine Zink Ringanode geholt und vor die Wellendichtung geschraubt. Nun kann der Ring nicht mehr rausrutschen. Aber seltsam war das schon. Werde jetzt ein paar Winkel anfertigen um die Dichtung zu sichern. Vielleicht sind Motor und Welle nicht richtig ausgerichtet und es gibt daher Vibrationen ? Das muss ich unbedingt nochmal überprüfen.

Unser neuer Liegeplatz in der Marina Wendtorf gefällt uns. Die Steganlage ist etwas wurmstichig aber dafür ist die landschaftliche Lage einfach traumhaft, viel schöner als in Schilksee.